Schweiz mit Hund: Unser erster Urlaub mit Camper

Unsere Reise in die Schweiz und unser erstes Campingabenteuer mit unserem Hund begann mit einer Inspiration durch Instagram und YouTube. Die idyllischen und atemberaubenden Bilder und Videos von Campingreisen haben uns motiviert, es selbst auszuprobieren. Dieses Jahr haben wir beschlossen, den großen Traum von Norwegen anzugehen. Da wir jedoch noch nie mit einem Camper unterwegs waren, wollten wir zunächst in der Nähe testen. Unsere Liebe zu den Bergen führte uns in die Schweiz, auch wenn sie als teures Reiseziel bekannt ist. Daher haben wir beschlossen, einen Camper zu mieten und unsere Lebensmittel gleich mitzunehmen. Alles zu unserer Planung und unseren Ausflugszielen sowie Erfahrungen mit dem Camper teilen wir in diesem Beitrag. Viel Spaß!

Reisezeitraum: Juni

Inhaltsverzeichnis:

Reisevorbereitungen und Abholung des Campers
Der Beginn unserer Reise: Erste Nacht im Camper
Ankunft in der Schweiz: Regen und erste Nacht in den Bergen
Weiterreise nach Sarnen und neue Pläne
Von Lauterbrunnen nach Grindelwald in den Schweizer Alpen
Von Luzern zum Walensee: Ein Tag voller Entdeckungen
Letzter Tag in der Schweiz: Appenzell und Wanderung zum Seealpsee
Rückblick auf unsere Camper-Reise in der Schweiz

Die folgende Karte zeigt dir die Lage unserer Unterkunft, einige Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten an.

Reisevorbereitungen und Abholung des Campers

Nachdem wir einige Reiseziele in der Schweiz ausgewählt hatten, planten wir eine Route, die mit dem Camper gut zu erreichen ist. Die Wahl des passenden Campers war der nächste Schritt. Nach einem Vergleich verschiedener Anbieter entschieden wir uns für Roadsurfer und begannen mit der Auswahl des Modells. Die Bandbreite reichte von Bullis über Kastenwagen bis hin zu teilintegrierten Wohnmobilen. Unsere Entscheidung fiel auf einen Kastenwagen, da dieser nicht nur eine Kochnische, sondern auch ein komplettes Badezimmer bietet.

Mit der Entscheidung für den Camper standen nun die Vorbereitungen an. Wir besorgten einen faltbaren Wasserkocher, kleine Lampen, einen Abfalleimer, schnelltrocknende Handtücher, eine mobile Powerstation für den Fall, dass kein Stromanschluss verfügbar ist, einen Staubsauger und eine SIM-Karte für die Schweiz, da diese nicht zur EU gehört und in den meisten Tarifen nicht enthalten ist.

Und dann endlich war der Tag der Abholung unseres Campers gekommen. Bereits im Vorfeld hatten wir uns online Tutorials angeschaut und vor Ort ausprobiert, wie alles funktioniert. Nun ging es darum, den Camper zu packen. Die vielen Fächer im Camper erwiesen sich als äußerst praktisch. Wir verstauten die schweren Gegenstände unten und die leichteren oben. Mit Hilfe von Vlieskörben sorgten wir dafür, dass nichts klappert und kleine Sachen gut verstaut werden konnten.

Eine Frage, die uns besonders beschäftigte, war, wo unser Hund während der Fahrt bleiben sollte. Normalerweise sitzt er auf dem Rücksitz, aber das war im Camper schwierig. Da unser Hund klein ist, haben wir sein Bettchen zwischen die Vordersitze gestellt und einen längeren Gurt benutzt. So konnte er während der Fahrt wunderbar schlafen.

Jetzt war alles bereit, und unser Roadtrip konnte beginnen.

Der Beginn unserer Reise: Erste Nacht im Camper

Bevor es in die Schweiz ging, verbrachten wir eine Nacht in Aurach. Es war unsere erste Nacht im Camper, und wir hatten einen Stellplatz bei einer kleinen Craftbier-Brauerei gefunden. Beim Aufenthalt dort „durften“ wir gleich einmal erleben, wie es ist bei starkem Regen im Camper zu übernachten. Das plätschernde Trommeln des Regens auf dem Dach war lauter als erwartet, und wir mussten uns erst daran gewöhnen. Dennoch klappte die Strom- und Wasserversorgung einwandfrei, und der Bierautomat der Brauerei trug zur guten Stimmung bei.

Diesen Stellplatz hatten wir im Voraus über Roadsurfer Spots gebucht. Auf dieser Plattform können Privatpersonen und Landwirte ihre Stellplätze anbieten, und man kann sich im Vorfeld informieren, welche Annehmlichkeiten wie Frischwasser und Strom vor Ort zur Verfügung stehen.

Am nächsten Tag setzten wir unsere Reise fort und steuerten unser erstes Ziel in der Schweiz an – einen kleinen Bauernhof in der Nähe des Berges Säntis. Da man in der Schweiz nicht überall parken kann, hatten wir diesen tollen Platz über das Portal Nomady gefunden und gebucht.

Ankunft in der Schweiz: Regen und erste Nacht in den Bergen

Trotz der starken Regenfälle verlief unsere Fahrt in die Schweiz gut. Am Abend zuvor hatten wir uns noch digitale Vignetten besorgt – eine Jahresvignette für die Schweiz und eine 10-Tages-Vignette für Österreich, da unser Weg auch durch Österreich führte. Nach einer dreistündigen Fahrt erreichten wir Alt Sankt Johann.

Ursprünglich hatten wir eine Wanderung zum Seealpsee geplant, aber der starke Regen machte dies unmöglich. Wir parkten unseren Camper direkt neben einem Hühnerstall und einem Traktor. Eigentlich wollten wir uns nach der langen Fahrt die Beine vertreten, aber der unaufhörliche Regen ließ nur eine kurze Runde zu. Der Blick auf die Berge war ebenfalls durch die Wolken verdeckt.

Zurück im Camper nutzten wir zum ersten Mal die Standheizung, um uns zu trocknen, und machten uns ein heißes Getränk. Da wir draußen leider nichts unternehmen konnten und es mit dem Camper nicht so einfach ist, spontan in der Gegend herumzufahren – die Sitze waren bereits gedreht, Auffahrkeile ausgerichtet und der Strom angeschlossen – suchten wir nach Beschäftigung im Camper. Wir bearbeiteten Fotos, spielten Karten und grillten Burger im Camper. Dabei hofften wir, dass das Wetter am nächsten Tag besser sein würde.

Weiterreise nach Sarnen und neue Pläne

Tatsächlich brachte der nächste Vormittag schöneres Wetter, sodass wir eine größere Runde drehen und die niedlichen Vorgärten sowie das charmante Dorf Alt Sankt Johann erkunden konnten. Sogar ein kleines Frühstück vor dem Camper war möglich. Danach hieß es, alles einzupacken und weiter zum nächsten Ziel zu fahren.

Unser nächster Stopp war bei Sarnen, ein malerischer Ort auf über 1000 Metern Höhe. Von hier aus hat man normalerweise einen fantastischen Blick auf den See und ein grandioses Bergpanorama – sofern es nicht regnet, wie es bei uns der Fall war. Trotz Regen und Nebel versuchten wir, das Beste aus der Situation zu machen und ermutigten unseren Hund zu einem Spaziergang, was mehr oder weniger gut klappte.

Der Stellplatz an sich war recht hübsch, ausgestattet mit einer kleinen Hütte, Grillplatz und Bänken. Wir konnten uns gut vorstellen, dass dies ein perfekter Ort zum Campen wäre, wenn das Wetter besser wäre. Beim Abendessen kamen jedoch Zweifel auf, ob das Camperleben wirklich das Richtige für uns ist oder ob nur das schlechte Wetter unsere Stimmung trübte. Denn auf engstem Raum im Camper ist es bei Regen schwer, sich zu entfalten.

Die Wetteraussichten für die kommenden zwei Tage waren leider auch nicht vielversprechend. In Gedanken gingen wir alle Optionen durch und beschlossen schließlich, an unserem nächsten Ziel ein Appartement zu buchen. Warum? Dauerregen macht das Campen sehr beschwerlich. Man ist stark eingeschränkt, kann kaum etwas unternehmen, ist mit dem Camper weniger flexibel und gezwungen, sich permanent auf engstem Raum aufzuhalten. So hatten wir uns das romantische Campen mit tollem Ausblick und Lagerfeuer nicht vorgestellt. Da für uns im Urlaub auch der Komfort stimmen muss, freuten wir uns auf die Annehmlichkeiten unseres nächsten Ziels.

Von Lauterbrunnen nach Grindelwald in den Schweizer Alpen

Unsere Reise führte uns zunächst nach Lauterbrunnen und dann weiter nach Grindelwald. In Lauterbrunnen waren wir gespannt auf die beeindruckenden Felswände und die majestätischen Wasserfälle. Über die App "Park4Night" fanden wir schnell einen geeigneten Stellplatz für den Camper, was sicherlich auch dem verregneten Wetter zu verdanken war. Denn Lauterbrunnen ist normalerweise ein beliebter Touristen-Hotspot.

Wir unternahmen eine kleine Besichtigungstour abseits der Hauptwege und störten dabei wohl einige ausgedehnte Fotoshootings indischer und asiatischer Touristen. Sorry … but not sorry. Abseits des Trubels konnten wir einen fantastischen Blick auf die zahlreichen Wasserfälle genießen und die spektakuläre Natur bewundern.

Anschließend ging es weiter nach Grindelwald, unserem Zuhause für die nächsten zwei Tage. Im Hotel Kirchbühl@home* angekommen, waren wir überwältigt von der Aussicht. Von unserem Appartement aus hatten wir einen direkten Blick auf die Eiger Nordwand und die umliegenden 4000er Berge. Unser Appartement im Hotel bot den Komfort eines Hotelzimmers mit Frühstück im Haupthaus, das auch eine gemütliche Gaststube beinhaltete. Die Besitzerin empfahl uns einige Wanderwege, und wir machten uns nach dem Ankommen auf den Weg, um die umliegenden Wiesen und Weideflächen zu erkunden. Oberhalb des Hotels befand sich ein Paragliding-Landeplatz, wo wir gemütlich den Landungen zuschauen konnten. Unser Dackel Manni genoss es, sich auf den Wiesen zu wälzen. Den Abend ließen wir im Restaurant ausklingen und freuten uns auf das größere Bett.

Für den nächsten Tag hatten wir uns eine Seilbahnfahrt zum First Berg herausgesucht. Die Talstation befand sich nur 10 Minuten zu Fuß von unserem Appartement entfernt. Die Fahrt zur Bergstation dauerte insgesamt 20 Minuten, und Hunde fahren hier übrigens kostenfrei (Stand Juni 2024). Es hat sich absolut gelohnt: Neben Sonnenschein erwartete uns eine atemberaubende Aussicht und viel Schnee. Einige Wanderwege waren deshalb noch gesperrt, sodass wir zur Mittelstation wanderten und dort in einer Alm einige Schweizer Köstlichkeiten genossen, bevor es wieder ins Tal ging. Unser Dackel Manni hatte hier interessante Buddel-Spots und freute sich sichtlich über den Schnee.

Abends schlenderten wir durch die Gassen von Grindelwald und wurden erneut von einem Schauer überrascht – ohne Regen ging es einfach nicht.

Von Luzern zum Walensee: Ein Tag voller Entdeckungen

Nach dem Frühstück setzten wir unsere Reise mit dem Camper fort (wir hatten ihn dann doch schon etwas vermisst) und fuhren nach Luzern. Dort wollten wir die berühmte Kapellbrücke und die Altstadt besichtigen. Das herrliche Wetter lockte viele Menschen nach draußen. Nach zwei Stunden Besichtigung und einem gemütlichen Kaffee an der Uferpromenade machten wir uns auf den Weg, den Vierwaldstättersee näher zu erkunden.

Unser Ziel war der Schiller-Balkon, von dem uns ein fantastischer Blick auf den See versprochen wurde. Der Weg dorthin lohnte sich tatsächlich: Die Aussicht erinnerte uns an die Fjorde Norwegens und verstärkte unsere Vorfreude auf unseren geplanten Urlaub in Skandinavien.

Weiter ging es zum nächsten Camper-Stellplatz am Walensee. Dort wurden wir von der Gastgeberin empfangen, die uns den abenteuerlichen Weg vorbei an Kühen und durch einen engen Waldweg hinauf zum Stellplatz zeigte. Wir waren froh, dass unser Camper so schmal und wendig war. Der Stellplatz war traumhaft, und das sonnige Wetter machte den Aufenthalt perfekt. Zum ersten Mal konnten wir abends vor dem Camper gemütlich Abendessen und die Aussicht im Freien genießen. Doch wie es für unseren Urlaub typisch war, zogen auch hier bald die ersten Wolken auf, und wir verbrachten den restlichen Abend im Camper.

Letzter Tag in der Schweiz: Appenzell und Wanderung zum Seealpsee

Unser letzter Tag in der Schweiz begann, und wir machten uns abfahrbereit, um die Innenstadt von Appenzell zu erkunden. Von dort aus starteten wir unsere Wanderung hinauf zum Seealpsee. Die steilen 300 Höhenmeter, die wir zurücklegten, wurden mit einem überwältigenden Blick auf den See belohnt, der eingerahmt vom mächtigen Bergmassiv und dem Säntis eine beeindruckende Kulisse bot.

Am See angekommen, fanden wir einige Restaurants und Biergärten vor, doch man braucht etwas Glück, um einen Platz zu ergattern. Es ist auch ratsam, sich im Voraus über die Ruhetage zu informieren. Nach einer Stärkung mit köstlichen Käsespätzle machten wir uns auf den Heimweg und ließen die Erlebnisse unserer Reise in der Schweiz noch einmal Revue passieren.

Lesetipp: Hier kommen unsere Tipps zur Hundefotografie für tolle Fotos auf Reisen.

Rückblick auf unsere Camper-Reise in der Schweiz

Ein echtes Fazit zu ziehen, fällt uns schwer, da wir die schönen Seiten des Camperlebens aufgrund des Dauerregens nicht vollständig genießen konnten. Sind wir deswegen traurig? Eher nicht, denn das Wetter kann man nicht beeinflussen, und eine Schönwettergarantie gibt es auch im Urlaub nicht. So konnten wir bereits wertvolle Erfahrungen bei schlechtem Wetter sammeln und sind für zukünftige Reisen besser vorbereitet. Auf jeden Fall wird dies nicht unser letzter Campingurlaub bleiben, und wir vermissen unseren Camper schon jetzt ein wenig.

Die Schweiz an sich ist wirklich spektakulär. Die Berge sind überwältigend, die Dörfer idyllisch, und alles ist sehr sauber. Ja, es gibt viele Touristen, und ja, es ist teurer als in Deutschland, aber gerade mit einem Camper und einem gut gefüllten Kühlschrank kann man hier wunderbar Urlaub machen. Zudem hatten wir stets das Gefühl, dass Hunde hier sehr willkommen sind.

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Unser Roadtrip nach Norwegen mit Hund und Wohnmobil - Teil 1

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Erzgebirge mit Hund: Unser Wochenendausflug ins Mittelgebirge